07 Mai 2007

Operation Wunder

Operation Wunder: Kuba und Venezuela helfen Nicaragua

Mit der Hilfe wurde schon vor dem Wahlsieg Daniel Ortegas begonnen. Die sandinistisch dominierte Vereinigung demokratischer Bürgermeister koordinierte das Projekt, das Tausenden Nicaraguanern das Augenlicht zurückbringen soll. Kuba ließ mit dem Projekt seine Tradition medizinischer Hilfe zusammen mit Venezuela wieder aufleben, das die Finanzierung der "Operation Wunder" absichert.

Yahoo News berichtet, dass  bisher arme  3200 Nicaraguaner mit beschränkten finanziellen Mitteln gratis in Kuba und Venezuela operiert wurden. Das Projekt soll noch 10 Jahre fortgesetzt werden, so dass insgesamt bis zu 50 000 Nicaraguaner operiert werden könnten. Schon bald wird es nicht mehr nötig sein, die Patienten nach Kuba oder Venezuela zu fliegen, da die Operationen in Nicaragua selbst durchgeführt werden sollen. Eine Augenklinik wird bereits in Ciudad Sandino in der Nähe von Managua eingerichtet. Kuba hat dafür medizinisches Gerät im Wert von 600000 US- Dollar gespendet. Hier sollen täglich bis zu 80 Patienten operiert werden. Darüber hinaus werden Kliniken an der Atlantikküste eingerichtet. Die Operationen sollen von kubanischen und auf Kuba ausgebildeten nicaraguanischen Ärzten behandelt werden.

Kuba vergibt Stipendien an Studenten aus insgesamt 49 Ländern. Auf Kuba ausgebildete nicaraguanische Augenärzte sollen den Hauptteil der Operationen übernehmen. 
 
Die linksliberale nicaraguanische Zeitung El Nuevo Diario lobt das Projekt und stellt klar, dass keineswegs nur Sandinisten von der Hilfe profitieren. So freut sich auch Boanerges Cruz, der von der Stadt Jinotega ausgewählt wurde, über die gelungene Operation an seinem rechten Auge. Auf die Frage eines Kubaners, ob er Sandinist sei,habe er ohne Zögern geantwortet: "Nein, ich bin liberal".  "Ich fühle mich sehr gut. Ich sehe! Es ist wirklich ein Wunder", sagt er dem Nuevo Diario. 

Klar ist auch, dass dem Projekt zunächst viel Skepsis entgegengebracht wurde. Viele Liberale verbreiten immer noch Schreckensbilder von der angeblichen Armut auf Kuba. "Sie haben mir erzählt, dass ich Hunger leiden würde, doch sie haben mich wunderbar behandelt", erzählt eine Patientin dem Nuevo Diario.

Für viele Nicaraguaner kommt die Hilfe wirklich wie ein Wunder. In den Privatkliniken Nicaraguas kosten die Operationen an grünem und grauem Star oft bis zu 2000 Dollar. Für die große Mehrheit der Nicaraguaner ist eine solche Summe nicht aufzubringen.